Die Stadt Baden empfängt seit Jahrhunderten Menschen aus aller Welt, die hier zusammenkommen und Neues kreieren. Zum Beispiel vor exakt 300 Jahren, als hier mit dem „Frieden von Baden“ der Grundstein dafür gelegt, dass Baden auch heute noch Kongress-Hauptstadt des Kantons ist.
Es ist schon lange kein Geheimnis mehr und hat sich mittlerweile weit herumgesprochen: Baden ist dank seiner vorzüglichen Verkehrslage und modernster Infrastruktur der perfekte Standort für Kongress und Tagungen. Dieser Fakt ist nicht nur dem Trafo Baden Kongresszentrum oder den weitsichtigen und umtriebigen Stadtverantwortlichen zu verdanken. Baden als Tagungsort ist historisch gewachsen. 1714 reisten Vertreter aus ganz Europa nach Baden, um nach dem Spanischen Erbfolgekrieg die Friedensverhandlungen zu führen. Die Meinungen und Forderungen der vielen Gesandten waren vielfältig und kompliziert. Kein Wunder, zogen sich die Konferenzen (u.a. im Badener Tagsatzungsaal, Bild) über mehrere Monate hinweg. Aber sie waren schliesslich erfolgreich. Anfangs September unterzeichneten Marschall de Villars und Prinz Eugen von Savoyen die entsprechenden Papiere. Der „Frieden von Baden“ war in trockenen Tüchern. Gleichzeitig war dies auch der historische Startschuss für Baden als „Tagungszentrum“, als Ort der Begegnung. Dass wir heute noch sehr detailliert Bescheid wissen, was damals in Baden so verhandelt und getrieben wurde, ist Caspar Joseph Dorer zu verdanken. Dorer, ein damals 41-jähriger Stadtfähnrich und Mitglied des Grossen Rates der Stadt Baden, hat die damaligen Ereignisse in seiner Stadt niedergeschrieben und so für die Nachwelt erhalten.
Gerade rechtzeitig zum grossen Jubiläum veröffentlicht der Historiker Andreas Steigmeier in einem Blog Auszüge aus diesem Tagebuch – und zwar jeweils auf den Tag genau 300 Jahre später. Sein Eintrag vom Mittwoch, 2. Juli 2014 entspricht also exakt den Ereignissen des 2. Julis 1714. So kann der historisch interessierte Leser regelrecht in den damaligen Alltag eintauchen. (Hier gehts zum Blog)
Das Ereignis der Unterschrift unter die Dokumente wird in Baden natürlich gefeiert. Mehrere Aktivitäten stehen auf dem Programm. Vom 5. bis 7. September gedenken der Kanton Aargau und die Stadt Baden den historischen Ereignissen und laden zu vier verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen ein. Die Vernissage zur Sonderausstellung „Frieden verhandeln – Baden als Zentrum der europäischen Friedensdiplomatie 1714“ im Historischen Museum Baden findet am 7. September statt. Zum öffentlichen Festakt in der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt mit anschliessendem Friedens-Apéro werden Gäste aus dem In- und Ausland empfangen. Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf wird die Eröffnungsrede halten. Alle Anlässe sind öffentlich und unentgeltlich.
Reservationen zu den Jubiläumsveranstaltungen «300 Jahre Friede von Baden» vom 5. bis 7. September 2014 können ab sofort vorgenommen werden.
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