Am vergangenen Wochenende ging die Meisterschaft der Handballer mit dem überraschenden Titelgewinn Wacker Thuns zu Ende. Nun ist es Zeit, die Protagonisten der abgelaufenen Saison zu ehren. Dies geschieht bereits zum zweiten Mal im Rahmen der "Swiss Awards Night" im Auftrag des Schweizerischen Handballverbands. Die Gala geht am 30. Mai im Trafo Baden über die Bühne.
"Wacker Thun ist Schweizer Meister" - eine Schlagzeile, die am vergangene Wochenende eher überraschend kam. Denn die Kadetten Schaffhausen führten in der Playoff-Serie bereits mit 2:0, der dritte Sieg schien nur Formsache zu sein. Doch dann drehte das Team von Martin Rubin ("Trainer des Jahres" des vergangenen Jahres) den Spiess nochmals um und gewann die zwei weiteren Partien. Am Samstag machten sie Sensation perfekt: Die Berner Oberländer bezwangen im fünften Playoff-Finalspiel den Titelverteidiger Kadetten Schaffhausen mit 35:27 und sind zum ersten Mal in der 51-Jährigen Vereinsgeschichte Schweizer Meister.
Nach diesem Hitchcock-Final gilt es nun aber, etwas durchzuatmen. Während der ganzen Saison kämpften die Mannschaften der obersten Liga um Tore und Punkte, es ging um den Meistertitel, die europäische Qualifikation oder um den Klassenerhalt. Die Teams waren ziel-orientiert, lebten nach striktem Trainingsplan und Spielstrategien ihrer Trainer. "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel" oder "Wir schauen nicht zurück, wir konzentrieren uns bereits voll auf die nächste Partie", waren auch im Handballsport häufig gehörte Formulierungen und Parolen.
Handballerinnen und Handballer
lassen sich am Gala-Abend feiern
Entsprechend bleibt während der Saison wenig Zeit und Gelegenheit, das Geschehene zu verarbeiten, zurückzublicken auf grosse Leistungen sowie herausragende Spielerinnen und Spieler zu ehren. Der Fussball- und der Eishockeyverband feiern sich schon seit Jahren selber, wenn die Saison beendet ist - vor zwei Jahren hat der Schweizerische Handballsport mitgezogen. Der Verlag "Handballworld" - mit Sitz in Wettingen - hat einen glamourösen Gala-Abend in stilvollem Ambiente auf die Bühne gezaubert. Bereits zum zweiten Mal findet nun die "Handball Awards Night" statt - wiederum im Trafo Baden.
Alles ist bereit für einen gemütlichen Abend, an dem der Austausch und Gespräche über den Handballsport hinaus im Vordergrund stehen sollen. Analog des letzten Jahres, als die fulminante Premiere an festlich gedeckten Tafeln im feierlichen Kerzenschein über die Bühne ging. Grosse Stars der Schweizer Handballszene hielten ihre Laudatio auf die nominierten Sportler und Teams, wovon 15 als Kategoriensieger hervorgingen.
"Es fehlt dem Handball-Sport häufig an Wertschätzung, Anerkennung und Aufmerksamkeit. Wir möchten deshalb die Spielerinnen und Spieler an der "2. Swiss Handball Awards Night" für ihre Leistungen während der abgelaufenen Saison feiern und die Besten auszeichnen", sagt Daniel Zobrist, Handballworld-Chef und Organisator der Gala. Das Catering des Abends erledigt einmal mehr die bewährte Crew rund um Trafo-Küchenchef Heinz Schärer.
Wer wird Nachfolger von Jakub Szymanski und Silvia Häfliger?
Im grossen Saal werden an diesem Abend die besten Handballerinnen und Handballer in den Kategorien "Newcomer", "Torhüter", "Topskorer", Best Swiss Player" ausgezeichnet. Dazu gibt es Spezial-Ehrungen für die fairsten Teams der abgelaufenen Saison, für das beste Referee-Duo und für die besten Trainer. Die wichtigste Auszeichnung ist aber diejenige für die MVPs. Diesen Preis erhält derjenige Spieler (und Spielerin), die während der abgelaufenen Saison ihrem Team den Stempel aufgedrückt haben, aus dem Team herausgestochen sind und massgeblich am Erfolg beteiligt sind. Somit geht es am Freitag um die Nachfolge von Jakub Szymanski (heute St. Otmar St. Gallen) und Nottwils Spielmacherin Silvia Häfliger.
Zu den besten Spielern mit Schweizer Pass wurden im vergangenen Jahr die Bundesliga-Söldner Andy Schmid (Rhein-Neckar Löwen) und Nicole Dinkel (Frisch auf Göppingen) gewählt. Als bester Goalie profilierte sich Thuns Nationalkeeper Andreas Merz. Trainer des Jahres war mit Martin Rubin ebenfalls ein Thuner. Topskorer wurden Gossaus Daniel Stahl (NLA) mit 238 Toren beziehungsweise Brühl St. Gallens Azra Mustafoska (SPL) mit 164 Toren.
Wer in diesem Jahr die ehrenvollen Auszeichnungen erhält, ist ein gut gehütetes Geheimnis, denn das Ergebnis setzt sich aus dem Votum einer Fach-Jury und der SMS-Publikumsstimmen zusammen. Das Voting lief bis zum 20. Mai. Wer die Nase vorn hat und einen Preis entgegen nehmen darf, wird erst am Abend selber bekanntgegeben. Moderiert wird der Anlass dieses Jahr von Claudia Lässer, Leiterin Sportprogramme beim Pay-TV-Sender Teleclub. An der Gala im Trafo Baden werden wiederhum über 400 geladene Gäste des Schweizer Handballs und aus der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu einem unterhaltenden Abend willkommen geheissen.