Ziemlich genau ein Jahr ist es her, seitdem im September 2012 der Spatenstich zum Umbau der Hallen 36, 37 und 38 erfolgte. Die Bauarbeiten sind im vollen Gang, denn bereits im Dezember 2014 werden die neuen Trafohallen eröffnet: zusätzliche Event-Räume, Konferenz-Sääle, dazu ein Hotel und Eigentumswohnungen. Ein Augenschein auf der Gross-Baustelle.
Es ist aktuell eine der grössten Baustellen in der Stadt Baden. Dort, wo Krane Material hin- und wegtragen, wo Maschinen knarren und unzählige Arbeiter Hand anlegen, entstehen die neuen Trafohallen. Diese erweiteren ab Dezember 2014 die Kapazität der aktuellen Trafo Baden Betriebs-AG um das Doppelte. "Damit können wir in Zukunft auch die grossen Events nach Baden holen, die wir bislang aufgrund der aktuellen Platzverhältnisse nicht durchführen konnten", freut sich Trafo-Chef Roberto Scheuer.
Bereits heute gibt es für die neuen Hallen Buchungsanfragen, die definitive Bestätigung seitens Management zur Durchführung ist aber noch offen. "Wir warten noch ab", gibt sich Scheuer vorsichtig. Er weiss: auf einer Gross-Baustelle wie derjenigen rund ums Trafo können sich kleine Verzögerungen massiv auswirken. Aber zur Zeit gibt es für die Trafo-Macher keinen Grund für schlaflose Nächte. Bauleiter Thomas Strittmatter von der Gross AG (im Bild rechts, mit seinem Stellvertreter Stefan Eckert) beruhigt: "Die Vorgaben waren von Beginn weg anspruchsvoll, aber wir liegen absolut im Zeitplan".
Bauleiter muss fünf Wochen vorausdenken
Eine besondere Herausforderung auf der Trafo-Baustelle waren von Beginn weg die engen Platzverhältnisse, kombiniert mit der Höhe der Halle. Hier gab es eine Klippen zu umschiffen. Vor allem, als es darum ging, die Halle "auszuhöhlen". Die Fassaden müssen gemäss Vorgaben der Denkmalpflege erhalten bleiben, hier war beim Abbruch absolute Präzision gefragt. Die grossen Abbruch-Maschinen hatten gerade mal fünf Meter Platz zur Verfügung und mussten ihre Arbeiten auf einer Höhe von 20 Meter erledigen. Das architektonische Ziel und die Vorgabe für die neuen Hallen waren klar: trotz der modernen Bauweise muss der Fabrik-Charakter erhalten bleiben (Bild).
"Alles hat perfekt geklappt", erinnert sich Thomas Strittmatter. Der 42jährige Deutsche verantwortet als Bauleiter den kompletten Bau. Er macht die Einsatzpläne der verschiedenen Firmen, die ihre Arbeit auf der Trafo-Baustelle erledigen, muss bei Problemen schnell Lösungen präsentieren und und und...
Dazu gehört auch, dafür zu sorgen, dass das notwendige Material rechtzeitig angeliefert wird, dass er Schwierigkeiten und Engpässe frühzeitig erkennt und - ganz wichtig - die Qualität der ausgeführten Arbeiten stimmt. "Als Bauleiter muss ich jeweils bis zu fünf Wochen vorausdenken", umschreibt Strittmatter seinen Job. "Nur so kann ich garantieren, dass die Bauunternehmer ihre Teil-Arbeiten rechtzeitig erledigen können.
So ganz ohne Verzögerungen lief es aber dann doch nicht. Der lange Winter und der wettermässig katastrophale Frühling sorgten für Kopfzerbrechen. Strittmatter: "Es gab trotzdem nur einen Tag, an dem wir aufgrund der prekären Schneefälle nicht arbeiten konnten."
Während dem Sommer wurde am Trafo - im Gegensatz zu anderen Baustellen im Kanton - durchgehend gearbeitet. Eine Pause hätte der Zeitplan schon gar nicht zugelassen. Dennoch erforderte diese Phase viel Koordination: "Unsere Baustelle war zwar in Betrieb, aber natürlich haben gewisse Zulieferer ihr Geschäft für ein paar Wochen zugemacht", erinnert sich Strittmatter. Aber der Sommer ging reibungslos über die Bühne: es gab nie einen Moment, bei dem die Arbeiten ruhen mussten, weil Liefer-Engpässe bestanden hätten oder Arbeiter nicht rechtzeitig vor Ort waren.
Bereits im Oktober beginnt Innenausbau des Hotels
Eine weitere Herausforderung beim Umbau der Trafo-Hallen: die Zusammenarbeit und Absprache mit den Veranstaltern von Events in der aktuellen Trafo-Halle. Diese durften auf keinen Fall durch die Lärm-Emissionen der Baustelle gestört oder sogar verhindert werden. Dazu waren viele Sitzungen, eine klare Absprache und gegenseitiges Entgegenkommen gefragt. Aber auch hier: alles läuft wie am Schnürchen. Strittmatter: "Die Zusammenarbeit ist sehr angenehm und vorbildlich."
Aktuell finden sich die Bauarbeiten in der ehemaligen Halle 38 im Bereich der vierten Etage (von insgesamt acht). Ins Erdgeschoss kommt die Hotel-Lobby mit dem Frühstücksraum, in den drei Stockwerken darüber die 80 Hotel-Zimmer. Einige der Zimmer werden einen exklusiven Blick in die neue Event-Halle (Bild) haben. Auf den Etagen fünf bis acht finden sich schliesslich die 32 Eigentumswohnungen.
Ein weiterer Meilenstein der Gross-Baustelle im Trafo steht - bautechnisch gesehen - unmittelbar bevor: Bereits am 1. Oktober beginnt nämlich der Innenausbau des Hotels. Das gesamte Gebäude muss bis dann also auch regendicht sein...
Natürlich ist für diese Phase wieder die besondere Voraussicht von Bauleiter Thomas Strittmatter und seines Teams gefragt. Dann werden nämlich noch mehr Arbeiter parallel auf der Baustelle stehen und für emsigen Betrieb und enge Platzverhältnisse sorgen. Ende Jahr soll die Dachplatte des Hotels gesetzt werden. Aktuell steht einer Punktlandung mit der offiziellen Eröffnung im Dezember 2014 nichts im Weg. Und dann wird auch Thomas Strittmatter mit seinem Team mit viel Stolz auf "seinen" Bau blicken.