Der Umbau der alten Trafohallen ist immer wieder ein Fall für die Superlative. Alles, was dort in Einsatz kommt, hat Dimensionen, die sogar einen erfahrenen Bauleiter wie Thomas Strittmatter in Staunen versetzen. Alle Herausforderungen, die ein solcher Bau mit sich bringt, haben nichts daran geändert, dass sich das Projekt weiterhin im Fahrplan befindet. Der Eröffnung Mitte November steht nichts im Weg.
Er macht einen zufriedenen Eindruck: Thomas Strittmatter, der Bauleiter der neuen Trafohallen in Baden. Das hängt damit zusammen, dass der Projektleiter der Gross AG in seiner Karriere schon so viel erlebt hat auf den Baustellen dieser Erde, dass ihn nicht mehr viel beunruhigen kann. "Der gesamte Umbau ist im Zeitplan", meint er. Dafür habe auch der "baufreundliche Winter" gesorgt, wie er es nennt. "Alle Teilprojekte konnten zeitgerecht erledigt werden," ergänzt er und blickt an der Fassade der Halle 36 entlang. Hier sind jetzt noch die alten Industrie-Fenster zu sehen. Diese werden schon bald durch neue ersetzt. Strittmatter: "Wir sorgen dafür, dass die Fenster von aussen im ursprünglichen Look erscheinen, um sämtliche Denkmalschutz-Vorgaben zu erfüllen. Technisch gesehen sind die neuen Fenster dann auf dem modernsten Stand und erfüllen sämtliche Vorgaben in Sachen Dichte, Schallschutz, etc."
Der Rohbau ist mittlerweile komplett fertig, vor kurzem hat der Ausbau der Hallen begonnen. Thomas Strittmatter blickt auf einige spektakuläre Ereignisse zurück, die auch für ihn eine Premiere waren: Zum Beispiel, als vor vier Wochen der Kran aus dem hinteren Innenhof der Halle 37 abtransportiert werden musste. Die Dimensionen der Halle und Tore liessen es nicht zu, dass der Kran auf "herkömmliche" Art und Weise zerlegt und abtransportiert werden konnte. Deshalb fuhren die Verantwortlichen mit einem Gerät ein, der den Kran aus der Trafohalle heraushob (Bild oben). "Es war der grösste fahrbare Kran der Schweiz, der hier zur Demontage einfuhr", erinnert sich Strittmatter. Allein drei Lastwagen waren nötig, um ihn zu bestücken.
Alles ist grösser und höher - und dennoch muss es schnell gehen
Oder der Abbruch-Bagger (Bild rechts), der im Trafo zum Einsatz kam, war ein wahres Bau-Monster. 25'000 m3 Material wurden abtransportiert, wozu rund 3000 LKW-Fahrten von Baden nach Zürich nötig waren.
Die nächste grosse Herausforderung lässt aber nicht lange auf sich warten. Aktuell machen sich die Bauarbeiter an die "Oberlichter" (Bild unten). Herausforderung deshalb, weil diese Fenster in 25-Meter-Abschnitten entfernt und so schnell wie möglich wieder ersetzt werden müssen. Das bedeutet, dass während einer gewissen Zeit das Dach offen ist und der Trafo-Innenraum möglichem Regeneinfall schutzlos ausgeliefert wäre. Deshalb muss schnell und effizient gearbeitet werden.
"Auch hier ist Spektakel angesagt", blickt Thomas Strittmatter voraus. "Denn diese Arbeiten finden auf 17 Metern Höhe statt - diese Spezialgerüstbauer sind wahre Teufelskerle - im anderen Leben wohl Bergsteiger und Extremkletterer." Bei allem Tempo, das hier an den Tag gelegt werden muss. Nichts darf Auswirkungen auf die Sicherheit haben. Strittmatter: "Der Bau am Trafo soll auch weiterhin unfallfrei bleiben!
Im Juli steht dann der Durchbruch zwischen Trafo 1 und den neuen Hallen auf dem Programm. Dann wird die grosse Wand abgebrochen, die die beiden Bereiche jetzt noch trennt. Hier ist natürlich sehr viel Absprache mit den Event-Verantwortlichen der Trafo Betriebs AG nötig. Weil in diesem Monat aber nicht ganz so viele Anlässe stattfinden wie sonst, ist der Juli perfekt für diese Arbeiten.
Trafo-Bauleiter Thomas Strittmatter wird uns in den kommenden Wochen und Monaten jeweils mit seinem persönlichen "Baubild der Woche" begleiten und uns damit auf dem neuesten Stand halten, was die Arbeiten an den Trafohallen angeht...