Ein ganz gewöhnlicher Samstag im August. Eine ganz und gar ungewöhnliche Szene in der Küche eines Privathauses in Freienwil. Statt kleinen Töpfen und Pfannen auf dem Kochherd steht ein riesiger, gelber Chromstahlkessel mitten im Raum. Dahinter steht ein strahlender Herbert Röösli in ebenso gelbem T-Shirt. „Das ist eine Honigschleuder“, meint er schmunzelnd. „Und in dieser schleudere ich jetzt den Honig der Trafo Bienen“.
Der geneigte Leser schlussfolgert an dieser Stelle richtig: das Experiment, in der Stadt Baden Bienen anzusiedeln und Honig zu produzieren, ist von Erfolg gekrönt. Stolz konnte Herbert Röösli vor einigen Tagen satte 100kg Honig von seinen zehn fleissigen Bienenvölkern ernten. „Eigentlich hätte ich schon im Juni den ersten Honig bekommen sollen, aber der verregnete Frühling hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, erklärt Röösli und zeigt dann stolz auf die jetzige Ausbeute. „Die Rahmen sind dick gefüllt mit Honig und von meinen Bienen bilderbuchmässig zugeklebt“, schwärmt er. Begeistert führt der Hobbyimker vor, wie Honig aus den Rahmen und Waben herausgeholt wird.
Mit einer grobzinkigen Gabel werden die Waben „entdeckelt“. Und jetzt geht’s ab in die Schleudertrommel. Ehefrau Sabine ist sich bereits daran gewöhnt, viel zu improvisieren und Platz zu schaffen für das faszinierende, aber auch sehr aufwändige Hobby ihres Mannes. Reich werden kann man damit sowieso nicht, im Gegenteil. Es steckt eine Riesenmenge an Aufwand und Herzblut in der Imkerei. „Ich weiss, dass ich viel Zeit den Bienen widme, aber Sabine ist und bleibt meine Königin“, lacht Röösli und steckt die einzelnen Rahmen in die Schleuder. In einem Rahmen sind rund 2kg Honig enthalten, das Rausschleudern dauert zwischen fünfzehn und dreissig Minuten, je nachdem wie zähflüssig der Honig ist. Der Trafo Honig hat keine Eile und so dauert es tatsächlich eine halbe Stunde, bis er gemütlich im unteren Bottich angekommen ist.
Nach dem Ausschleudern fliesst das gelbe Gold durch zwei Siebe, um Pollen und Wachsreste auszufiltern. Am Schluss ist optisch perfekter, reiner Honig im Glas. Zur Bestimmung der Qualität zückt Herbert Röösli ein interessantes Gerät. „Das ist ein Refraktometer“, erklärt er. „Mit diesem wird der Wassergehalt bestimmt. Guter Honig darf maximal 18% Wassergehalt haben“. Der Test ergibt einen überzeugenden Wert von 15%, und Röösli ist zufrieden. Überaus happy ist er auch mit seinem Stadtprojekt. „Die Zusammenarbeit mit dem Trafo Baden ist einfach toll! „Spontan haben sogar Kadermitarbeiter in Anzug und Krawatte mitgeholfen, die Magazine vom Dach runterzutragen. Zwei wurden dabei leider gestochen, aber sie haben trotzdem begeistert weitergemacht“, grinst Röösli.
Die emsigen Bienen werden nun mit fertigem Futtersirup gefüttert und bekommen einen Teil der Wachsreste, an denen noch Honig klebt. Zudem muss der Hobbyimker dafür sorgen, dass die berüchtigte Varroa-Milbe keine Chance hat und seine Völker über den Winter dagegen behandeln. Mit so viel liebevoller und professioneller Betreuung steht dann einer weiteren Trafo Baden Edition im nächsten Jahr nichts im Wege. Die diesjährige Ausgabe ist ab September auf dem Markt und im Restaurant Hirschli erhältlich.
„Röösli Honig - Trafo Baden Edition“ abgefüllt, notabene mit eigenem Logo und eigens kreierter Etikette.